Ulrich Barnickel und Konrad Merz
Weg der Hoffnung - Point Alpha
30 x 30 cm
ISBN: 978-3-938783-98-6
EUR 9,90
Am „Point Alpha“, dem ehemals heißesten Punkt zu Zeiten des kalten Krieges, standen sich NATO und Warschauer Pakt auf kürzester Distanz gegenüber. Heute, zwanzig Jahre nach dem Ende von Grenzzaun, Minenfeld und Selbstschussanlagen erinnert ein Museum an diese Epoche. Neben diesem Museum hat der international renommierte Künstler Ulrich Barnickel ein ca. 1,5 km langes und mit 14 Skulpturen besetztes eindrucksvolles Kunstwerk geschaffen: den Weg der Hoffnung. In Anlehnung an den Kreuzweg Christi symbolisieren die einzelnen Stationen Leid und Unterdrückung innerhalb der DDR-Diktatur und entlang der Deutsch-Deutschen-Grenze. Der Fotograf Konrad Merz hat die Entstehung der Kunstwerke – von der Skizze bis zur Aufstellung – dokumentiert und darüber hinaus deren Wirkung im Zusammenspiel mit der Umgebung, den Besuchern und dem Jahresverlauf festgehalten.
Dr. Ulrich Barnickel, geb. 1955 in Weimar/Thüringen. 1972 Abitur, Militärdienst. Ausbildung zum Autoschlosser, danach zum Schmied und Meister. 1978 - 84 Studium: Bildhauerei an der Burg Giebichenstein/Halle. Abschlüsse: Dipl. Bildhauer und Dipl. Designer bei Prof. I. Ohme. 2007: Bauhaus-Universität Weimar/Dr. phil. Atelier in Schlitz/Hessen und Weimar/Thüringen. Seit 1986 ständig rege Ausstellungstätigkeit im In- und Ausland.
Konrad Merz, geb. 1953, ist Fotograf in der 4. Generation. Er ist international mit seiner Geschäftspartnerin Sylvie Tricot in der Werbe-, People- und Industriefotografie tätig. Neben Videoproduktionen hat er auch an verschiedenen Buchprojekten mitgewirkt, u. a. an einem Fotoband über den Pariser Friedhof Père Lachaise.
Pressestimmen
Bis zur Fertigstellung der 14 Skulpturen im Oktober 2010 begleitete der Fotograf Konrad Merz die Arbeit des Künstlers. „Konrad ist der einzige Fotograf in einem Umkreis von 1000 Kilometern, der hervorragend Metall fotografieren kann und ein Auge für wichtige Details hat“, betont Barnickel. Und noch dazu ist er seit 30 Jahren ein guter Freund des Künstlers, was die Arbeit sichtbar vereinfacht hat. Ursprünglich sollten die Fotografien lediglich in einer Art Katalog veröffentlicht werden. „Einfach damit die Menschen, die von dem Kunstwerk ergriffen sind, auch etwas mit nach Hause nehmen können“, erklären die beiden Männer.
Die Nachfrage sei jedoch so enorm gewesen, dass sich die beiden dazu entschieden, einen Bildband anzufertigen. Eine Journalistin aus Frankfurt, die Merz auch schon bei Projekten in Indien unter die Arme griff, lieferte die Texte, und auch ein Verlag war schnell gefunden. „Mir als Fotograf war es wichtig, Ulrich ein ganzes Jahr lang zu begleiten, um seine Arbeit von Anfang an festzuhalten, aber auch um die Kunstwerke zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten fotografieren zu können“, sagt Merz, der bereits in der vierten Generation als Fotograf arbeitet.
Einige Tausend Bilder habe er während des Jahres gemacht. „Nicht, weil ich einfach drauf los fotografiert habe, sondern weil ich immer wieder überrascht war, welche Veränderung die Skulpturen im Laufe der Zeit gemacht haben, und wie anders sie aussehen, wenn man nur ein paar Zentimeter zur Seite geht.“ Dass ihre Arbeit nun in einem 30 Mal 30 Zentimeter großen Bildband verewigt wird, finden die beiden Freunde toll.
Fuldaer Zeitung
Monumental und bizarr schlängeln sich 20 eiserne Skulpturen am ehemaligen Kollonenweg neben dem "Haus auf der Grenze" des Point Alpha entlang. Sie prägen mitlerweile das Bild der Mahn- und Gedenkstätte zwischen dem thüringischen Geisa und dem hessischen Rasdorf. Die vier Meter hohen Kunstwerke bilden den "Weg der Hoffnung." In Anlehnung an den Kreuzweg Christi symbolisieren die vierzehn einzelnen Stationen auf 1,5 Kilometern Leid und Unterdrückung innerhalb der DDR-Diktatur und entlang der Deutsch-Deutschen-Grenze. Die Entstehung dieses ungewöhnlichen Weges hat der Fotograf Konrad Merz von seinen Anfängen bis zu seinem ’Einwachsen’ in die Umgebung ein Jahr nach seiner Errichtung, in Fotografien festgehalten.
Osthessen-News
Der „Weg der Hoffnung“ greift die Bildthemen des christlichen Kreuzweges auf und erzählt als Mahnmal mit Titeln wie „Willkür“, „Unterdrückung“ und „Solidarität“ auch vom Leid der Geschichte deutscher Teilung. Professor Barnickel, 1953 in Weimar geboren und mit 30 Jahren vom DDR-Regime in die Bundesrepublik ausgebürgert, gab zu, dass der Betrachter sich anstrengen müsse, um seine Werk deuten zu können. „Er muss sich darauf einlassen und es mehrfach ansehen, um es zu erfassen“, so der Künstler. Die Art der Gestaltung, die er gewählt habe, solle zum Nachdenken anregen. Der „Weg der Hoffnung“, der in seinen 14 Stationen nicht nur persönliche Assoziationen weckt, sondern auch konkret an Ereignisse an der ehemaligen Grenze und an die Geschichte der untergegangenen DDR anknüpft, formuliere den Weg der Menschen in die Freiheit. Er erinnere aber auch daran, dass es heute immer noch Unfreiheit, Unterdrückung und Diktatur in der Welt gebe, so Barnickel.
Osthessen-News